Magdalena Fasching

In Between - Irgendwo im Nirgendwo

Ein Wimpernschlag

Sehr geehrte Damen und Herrn,

ich möchte Ihnen mal etwas erklärn;

die Welt ist nicht immer so wie sie scheint,

glücklich, perfekt und zufrieden vereint.

Sie ist aber auch nicht nur böse und schlecht,

aber auch nicht ehrlich, zuverlässig und echt.

Viel mehr ist sie so wie ein bunter Regen,

aus allem was wir sind, aus allem was wir geben.

Sie ist die Summe all unserer Gedanken,

unserer Freude, unser Leid, unser Chaos in dem wir wanken,

unserer Hoffnung, unsres Hasses uns Verzweiflung

aus den Nichtigkeiten und den Dingen mit Bedeutung.

Ein Wimpernschlag und alles zerbricht,

und am Ende des Tunnels kein verdammtes Licht,

das dich wärmt, das dir Mut gibt,

das auf den Wolken der Hoffnung mit dir davon fliegt.

Du liegst am Boden und musst alleine wieder aufstehn,

Schritt für Schritt rückwärts nach vorne gehn,

denn du kennst das schon

und du kennst den Preis und du kennst den Lohn,

er nennt sich Leben und fragt dich

was du bereit bist zu geben

und du sagst „mich“,

denn der Preis, der bist du

und der Lohn, der bist du.

Es liegt an uns die Dinge zu ändern,

auch wenn wir stetig dabei kentern

und immer wieder fallen,

Maske auf und allen

beweisen, dass es anders ist,

dass du perfekt bist,

dass deine Welt nicht zerbricht

und du stets das Licht

vor Augen hast

und die Last;

mit wem teilst du sie?

Mit keinem, denn du hast noch nie

um Hilfe gebeten, um Hilfe geschrien,

immer den anderen, nur nie dir selbst verziehn.

Und du liegst am Boden der Realität

und musst alleine aufstehn,

rückwärts deinen Weg gehn,

denn du kennst das schon

und du kennst den Preis

und du kennst den Lohn.

Und du kennst die Summer deiner Gedanken,

die dich immer wieder ins Wanken

bringen,

glaubst, nichts kann gelingen,

glaubst, die Welt ist schlecht,

nicht ehrlich und echt,

doch du bist die, die die Maske trägt,

und lächelt statt weint und Gefühle faked,

drum steh zum bunten Regenbogen

und hör auf so verlogen

in die Welt zu grinsen,

deine Augen wie Linsen

einer Kamera,

die nur zeigt was sie sehn will

und nicht was da

ist, sein wird und war.

Steh zu dir und zu deinem Weg,

mach die Augen auf und leg

die Schatten nieder

und lächle doch einmal wieder!

Denn der Preis, der bist du

und der Lohn, der bist du

und der Regen wird zu Regenbögen,

den alle mögen,

denn das sind wir

und das ist die Welt,

ganz gleich ob es euch nun gefällt,

denn, sehr geehrte Damen und Herrn,

ich bin nicht wie alle

und das bin ich gern!

Ich bin einer der Regenbögen,

den vielleicht nicht alle mögen,

aber ich bin ich

und so wird es bleiben,

schneid mir keine Scheiben

ab von andren

und gemeinsam wandern

wir den Pfad der Eintönigkeit,

denn ich kenne den Preis

und ich kenne den Lohn

und ich bin bereit

drauf los zu gehen.

Ein Wimpernschlag und alles zerbricht,

ein Wimpernschlag und ich sehe das Licht.

Und das wollte ich nur mal kurz erklärn,

danke fürs Zuhörn, Damen und Herrn!